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The Good Life Berlin – London

20.1.2025
News & Presse

Der neue difgl Podcast zwischen zwei europäischen Metropolen.

Demokratie & Lebensqualität im Stadtvergleich – Berlin & London: Das difgl präsentiert eine neue Podcast-Reihe mit dem promovierten Physiker und Experten für Public Policy Rob Keeling und der britisch-deutschen Filmemacherin Sabine Pusch

In einer Zeit, in der Populismus und gesellschaftliche Entfremdung zunehmen, widmet sich die neue Podcast-Reihe den Fragen, was ein „gutes Leben“ in einer demokratischen Gesellschaft bedeutet und welche Rolle Städte wie Berlin und London bei der Gestaltung von Bürgerbeteiligung und gesellschaftlichem Wohlbefinden spielen.  Wie können Demokratie und politisches Engagement zur Lebensqualität in urbanen Räumen beitragen?  Diese Woche hat die erste Folge Premiere. Dazu hat uns Sabine Pusch einige Fragen zum neuen Projekt beantworten können. Fest steht: „The Good Life: Berlin – London“ kann in Zeiten von instabilen Demokratien und populistischem Aufschwung moralischer Wegweiser und positive Inspiration für diejenigen sein, die in dunklen Zeiten Hoffnung schöpfen möchten. 

Einer der frühen Entwürfe für das Podcast Cover.

Fabienne Sand: Was bedeutet für Sie persönlich das Konzept des „guten Lebens“ in einer demokratischen Gesellschaft, und wie wollen Sie im Podcast diese Verbindung zwischen politischer Teilhabe und individuellem Wohlbefinden herausarbeiten?


Sabine Pusch:
In einer Welt, in der der Populismus zunimmt und Menschen sich zunehmend von ihren Regierungen entfremdet fühlen, möchten Rob und ich Ansätze in London und Berlin erkunden, um die Bürgerbeteiligung zu stärken.
Das „gute Leben“ bedeutet für unterschiedliche Menschen sehr unterschiedliche Dinge. Wir wollen herausfinden, wie sich die Ansätze in diesen beiden großartigen europäischen Hauptstädten unterscheiden.


Fabienne Sand: Berlin und London stehen als Ausgangspunkte Ihrer Arbeit (auch) im Fokus des Podcasts. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf gesellschaftliche Herausforderungen und Lösungen haben Sie bisher festgestellt, und warum sind diese Städte besonders spannend für den Vergleich?


Sabine Pusch:
Wir haben uns entschieden, mit einem Vergleich von Berlin und London zu beginnen, da wir beide Städte gut kennen – Rob besser als ich. Er hat dort mehrere Monate mit seiner Familie gelebt. Meine Verbindung zu Berlin ist eher indirekt: Obwohl ich Deutsche bin, habe ich mein ganzes Leben in Großbritannien verbracht. Mein Großvater kam jedoch aus Berlin, und mein Ururgroßvater – ein etwas besorgniserregender Name, Heinrich Adolf Pusch – stellte im 19. Jahrhundert Hüte für den Kaiser her. Unsere ersten Interviews führten wir mit Menschen, die Bürgerversammlungen in Berlin und London organisieren. Beide Städte arbeiten aktiv daran, die Bürgerbeteiligung zu fördern. Die Ansätze sind in ihren Ähnlichkeiten und Unterschieden interessant:

  • Berlin: Hier scheint die Initiative stärker von oben zu kommen – Politiker stellen den Bürgerversammlungen eine Frage.
  • London: Der Ansatz ist eher von unten nach oben – die Anliegen und der Druck der Öffentlichkeit werden an die Politiker herangetragen.

Beide Ansätze haben ihre Vorzüge. Dennoch bleibt die Herausforderung, Menschen einzubinden, die am Rande der Gesellschaft stehen.


Fabienne Sand: Welche journalistischen Prinzipien leiten Sie bei der Erstellung eines Podcasts, der sich mit komplexen Themen wie Demokratie, Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit beschäftigt? Wie finden Sie die Balance zwischen Information, Unterhaltung und Tiefgang?


Sabine Pusch:
Ein Podcast ist ein sehr intimes Medium, da er fast immer von einer Person allein mit Kopfhörern gehört wird. Deshalb funktioniert ein Podcast am besten, wenn der Stil gesprächig ist. Es ist wichtig, dass die Zuhörer das Gefühl haben, Teil des Gesprächs zu sein, statt belehrt zu werden. Das bedeutet nicht, dass wir Themen nicht tiefgehend behandeln können. Aber ich versuche immer, dass unsere Gäste ihre Ideen so erklären, dass sie für jeden verständlich sind. Mein Universitätsprofessor sagte einst: „Wenn du etwas einem intelligenten 16-Jährigen nicht erklären kannst, dann hast du es selbst nicht wirklich verstanden.“ Deshalb arbeite ich nach dem Motto der BBC: informieren, bilden und unterhalten.

Wir freuen uns schon auf die erste Podcast Folge ab 28. Januar 2025!